Wie eine Flutwelle überrollt Pieter Jahre nach der verheerenden Katastrophe die Erinnerung an den Tsunami.
Wie eine Welle schwappt die Nervosität über dem 23-jährigen Pieter zusammen, als er auf Facebook eine Freundschaftsanfrage von Elin erhält. Jener Elin, mit der er vor fünfeinhalb Jahren auf Sri Lanka eine ultimative Nacht verbracht hat. Dieser engelsgleichen jungen Frau, zu der er keinen Kontakt gesucht hat. Denn am nächsten Tag, dem 26. Dezember 2004, wurde er Zeuge eines Tsunamis, der mehr als 230.000 Opfer gefordert hat. Die traumatischen Erlebnisse ließen ihn innerlich erstarren: "Seit dem Tag, als die Welt um mich herum abgesoffen und ich irgendwie über Wasser geblieben war, bin ich fertig damit. Für mich keine Menschenmassen mehr. Und keine großen Gefühle." (S. 8f)
Ein Konzept, das nicht aufgeht: Pieter weigert sich, darüber zu sprechen, versucht, die Bilder der Toten, die für immer in seinem Kopf sind, weit wegzupacken, sie zum Schweigen zu bringen. Als am Abend des mit Hochspannung erwarteten WM-Finales zwischen Spanien und den Niederlanden nun Elins Nachricht am PC aufploppt, drängen die Erinnerungen ans Licht. Der Ablauf des WM-Endspiels strukturiert diese perfekt gebaute, in kurze Kapitel gegliederte Erzählung, die äußerst treffend und in kristallklarer Sprache das Lebensgefühl eines jungen, ein wenig aus dem Takt gekommenen Menschen schildert. (Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Cornelia Gstöttinger) ab 15 J.